QTek 8500/ HTC StrTrk

(20.07.2006 00:00 CET)

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Neidisch schaut man als Windows-Smartphone-Benutzer höchstens auf das Design von Konkurrenzgeräten. Das allerdnigs spätestens seit dem Erscheinen des Motorola RAZR V3 konsequent. Das muss auch HTC mitbekommen haben, und so ist dieser Tage gleich eine mehrfache Premiere aus dem Haus des grössten Hertsellers von Windows Mobile-Geräten auf den Markt gekommen. Das HTC StrTrk (der Verlust von Vokalen zeugt von dem Wunsch nach Vermeidung von Ärger mit den Rechteinhabern der ähnlich klingenden SciFi-Serien), in Deutschland als QTek 8500 auf dem Markt, ist zugleich das erste Clamshell (Klapptelefon) und das dünnste je von HTC gefertigte Mobiltelefon mit Windows Mobile.
Nach einigen Tagen intensiver Nutzung kann ich aus meiner Begeisterung kaum einen Hehl machen, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist.

Die Masse des Gerätes sind mit 99x51x16mm fast identisch zum RAZR, auch wenn das 8500 eine leicht rundere Form hat. In der"Standardversion" ist en komplett schwarz, der jeweils obere Teil von Front und Rücken besteht aus Metall, der jeweils untere Teil aus Plastik, die aussen liegenden Tasten ebenfalls aus Metall. Alles in allem ein stimmiges Bild. Die anderen angekündigten Farbversionen haben die Plastikteile allerdings ebenfalls in schwarz, was deren Gesamteindruck ein wenig unruhiger macht.
In der Draufsicht des Gerätes findet sich oben die Linse für die Kamera, darunter ein superscharfes externes Display, auf dem Plastikteil dann die Steuertasten für den MediaPlayer, der Aussenlautsprecher und zwei LEDs (Netz und Bluetooth). Auf der linken Seite dann die Tasten für die Lautstärke und eine Taste für die Sprachwahl, auf der rechten Seite die Taste für die Kamera und der Anschluss für Zubehör.
Gerade letzterer ist allerdings ein gewisses Ärgernis: In den vergangenen Monaten konnte man sich darauf verlassen, dass alle Geräte aus dem Hause HTC mit einem miniUSB-Anschluss ausgeliefert wurden, und damit Netzteile, Kfz-Ladekabel, etc. austauschbar waren. Das 8500 kommt mit einem vollkommen proprietären Stecker, der sowohl für Netzteil und Datenkabel als auch für die beiliegende Freisprecheinrichtung genutzt wird.

Eine separate Klinkenbuchse für ein Headset fehlt ebenfalls. Man mag schliessen, dass auf Grund der geringen Dicke kein Platz für eine Standardbuchse war, allerdings hat Motorola vorgemacht, dass man diese unterbringen kann, und sogar ein Adapter beigelegt. Während dies für den Neubesitzer recht egal ist, kann derjenige, der bereits ein HTC-Gerät nutzt, sein Zubehör nicht mehr nutzen, und spezielles Zubehör für das 8500 gibt es (noch) nicht.

Und wo wir gerade beim Thema Standardisierung sind: Hat man sich gerade daran gewöhnt, dass die SD-Karten von den kleineren miniSDs abgelöst werden, so kann ein gewisser Frustfaktor nicht vermieden werden: Kleiner muss es sein, darum verwendet das QTek 8500 microSDs (ehemals Transflash). Diese lassen sich ebenfalls per Adapter auf normale SD-Grösse bringen, sind aber natürlich mit miniSD-Slots nicht kompatiblel. Vorbei scheinen die Zeiten, als man seine Speicherkarten wild zwischen allen PDAs, Smartphones und Digicams austauschen konnte. Einziger vorteil: die Preise sind moderat, so bekommt man eine 1GB microSD mittlerweile für unter 40 Euro.

Eines der Highlights des 8500 ist das 1,2 Zoll grosse Aussendisplay. Mit seiner Auflösung von 128x128 Pixeln kann es die wichtigsten Informationen wie Akkustatus, Empfangsstärke, Datenverbindung und Zeit darstellen, und bei einem eingehenden Anruf zeigt es Namen oder Nummer und, falls gespeichert, das Bild des Anrufers an und lässt über die Hardwaretasten das Stummschalten bzw. das Ablehnen des Anrufes zu. Wurde ein Anruf verpasst, sind eine Mail oder SMS eingegangen, dann wird dies ebenfalls dort signalisiert.

Nutzt man das 8500 aber als MP3-Player, dann entfaltet es sine volle Funktionalität: Titelinformationen wir Trackname, Album/Interpret, Laufzeit, Lautstärke, all das passt in die Anzeige und ermöglich es dem Nutzer, den Mediaplayer vollkommen ohne Aufklappen des Gerätes zu nutzen.
Das interne Display in QVGA-Auflösung (240*320) ist ebenso brilliant, und vor allem auch bei Einfall von Sonnenlicht noch gut lesbar. Auf Grund der hohen Auflösung macht nicht nur die normale Arbeit mit dem Gerät, sondern auch beispielsweise die Navigation einen Riesenspass.

Man mag im Hinblick auf die Kommunikationsmöglichkeiten des 8500 anmerken, dass es recht "altbacken" ist: Weder UMTS noch WLAN sind integriert, bei ersterem entwickelt HTC noch am ersten 3G-Smartphone, mit dem QTek 8310 gibt es gerade mal ein Gerät, das in WLAN-Netzen arbeiten kann. Hier muss klar unterschieden werden, was der Fokus der Benutzung ist: Für die Standalone-Anwendung reicht GPRS vollkommen aus (das QTek 8500 hat sogar die schnellere Variante EDGE an Bord). Wer das Telefon primär als "intelligentes Modem" für den mobilen Internet-Zugang per Notebook verwenden will, der sollte eher zu einer Datenkarte greifen, die dann heutzutage sogar HSDPA beherrscht.
In der Summe: für ein Smartphone vollkommen in Ordnung, in der Anwendung wie gewohnt einfach zu konfigurieren und von der Performance her gut.

Was mir ein wenig sorgen macht (was ich aber nicht als allgemeines Problem verifizieren kann): Im Testsetup richtete das 8500 im lokalen WLAN reichlich Chaos an: Beide Rechner, die zum Test verwendet wurden, sind per WLAN im Netz. Sobald das 8500 per Kabel angeschlossen wurde und ihm per Activesync auf der virtuellen Netzwerkverbindung eine IP-Adresse zugewiesen wurde, verlor die WLAN-Verbindung des Rechners die IP-Adresse, und eine WLAN-Verbindung war nicht mehr stabil etablierbar. Selbst nach Entfernen des 8500 blieb das Problem bestehen, nur ein Neustart des Rechners brachte wieder die gewohnte Stabilität. zu beobachten dabei: Der Accesspoint (LANCOM 54g) stellte immer wieder das WLAN-Modul ab, weil er Probleme im WLAN erkannte. Kein anderes Gerät mit Windows Mobile 5.0 und dem AKU2 hat bisher solche Probleme verursacht. Workaround: WLAN-Modul abstellen, Gerät syncen lassen/einrichten, Rechner neu starten und dann das WLAN-Modul wieder einschalten. Mittlerweile allerdings hat sich herausgestellt, dass dies ein Problem von WM5-Geräten an PCs, die per WPA verschlüsselt in einem WLAN sind, ist.

Das integrierte Bluetooth-Modul unterstützt neben den klassischen Profilen auch das A2DP-Profil und damit die Wiedergabe von Hifi-Sound über entsprechende Headsets.
Wie von Pocket PCs mit dem AKU2 bekannt ist die Schaltzentrale für alle Kommunikationseinstellungen der Comm Manager, ein zentraler Bildschirm, in dem alle Funksender und Sonderfunktionen ein- und ausgeschaltet werden können. Da das QTek 8500 durch das AKU2 auch die Push-Funktionalität unterstützt, ist auch dies dort enthalten. Und funktioniert tadellos: an meinem Exchange Server mit dem SP2 ist die Mail gerade verarbeitet, teilweise noch nicht an die Clients repliziert, da meldet das 8500 bereits das Vorliegen einer neuen Mail. Wer braucht da noch einen Blackberry? :-)

Die Performance des Geräts entspricht momentanen Standards. Der Texas Instruments OMAP 850-Prozessor mit 200MHz, 64MB ROM und 64MB RAM sind ausreichend, um ein flüssiges Arbeiten zu ermöglichen. Lediglich in Fällen, wo viele Programme gleichzeitig offen sind, kam es im Test zu leichten Hängern, allerdings selten und kurz genug, um den Gesamteindruck nicht signifikant zu trüben. Selbst der Mobile Navigator als Navigationssoftware läuft flüssig und stabil, und ist durch Auflösung und Qualität des Displays eine Augenweide.
Nach mehreren Ladezyklen hält der 750mAh-Akku im Testsetup (starke Nutzung der PDA-Funktionen, moderates Telefonieren, Push-Mail mit dauerhaft stehender GPRS-Verbindung) gute zwei Tage, in der normalen Anwendung des Ottnormalverbrauchers also sicherlich noch einen Tag länger. Auch wenn es Mobiltelefone gibt: es reicht aus meiner Sicht mehr als auch.

Preis:

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Fazit:

Alles in allem ist das QTek 8500/HTC StrTrk eines der gefälligsten Smartphones mit Windows Mobile auf dem Markt. Das Design, die geringe Dicke/ das geringe Gewicht (99 Gramm) und die Vielzahl an Funktionen machen es zu einem leistungsfähigen Begleiter unterwegs. Die Geister werden sich wie immer daran scheiden, ob nun ein Clamshell oder ein Candybar-Design (wie die SDAs, XPhones, etc.) besser sind. Machmal empfinde ich es auch als störend, das Telefon zum Lesen einer Mail aufklappen zu müssen, auf der anderen Seite machen Design und die Grösse der Tastatur dies wieder wett.

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